Bochum, 1. Februar 2022 – Digitale Sicherheit war nie so wichtig wie heute. Zahlreiche Beispiele von gehackten Firmen, Nutzerdatenbanken, Kommunen oder Krankenhäusern belegen das auf drastische Weise. Gleichzeitig benötigt die Branche dadurch eine immense Anzahl an zusätzlichen Fachkräften: Nach aktuellen Schätzungen sind bundesweit rund 100.000 Stellen in der IT-Sicherheit unbesetzt. Wie hier schnelle Abhilfe schaffen? Diese Frage hat sich der eurobits e.V. gestellt und eine überzeugende Antwort gefunden: Das vorhandene Fachpersonal ist im Jahr 2022 in Deutschland noch überwiegend männlich – das will die eurobits women academy (ewa) aus Bochum ändern und mehr Mädchen und Frauen für eine Karriere in der IT-Sicherheit motivieren.

Der Plan des Vereins: Wenn mehr Frauen als Quereinsteigerinnen für die IT-Sicherheit gewonnen werden können, hilft dies unmittelbar bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels. Wenn zudem mehr Mädchen bereits in der Schule für IT-Sicherheit begeistert werden können, hilft dies der sicheren Digitalisierung in Deutschland nachhaltig und langfristig. Die Verantwortlichen beim eurobits e.V. sind zuversichtlich, dass dies gelingen wird, denn die Potenziale sind im Ruhrgebiet und darüber hinaus riesig.

Zu wenige Vorbilder für Mädchen und Frauen

„Mädchen und Frauen fehlt es an Vorbildern aus dem Bereich der Cybersicherheit“, sagt Christine Skropke, Vorstandsvorsitzende des eurobits e.V.. Die Folge: Bereits zu Schulzeiten entscheiden sich die Schülerinnen eher für geisteswissenschaftliche Studiengänge oder kaufmännische Ausbildungen, anstatt eine Karriere in der IT-Sicherheit zu starten.

Dabei gibt es mit dem Horst-Görtz-Institut an der Ruhr-Universität Bochum eine der weltweit führenden Einrichtungen zur wissenschaftlichen Ausbildung. Die Cybersicherheitsszene in Bochum und Umgebung zählt zu den aktivsten in Europa – mit zahlreichen Großunternehmen und vielen Startup-Gründungen. Doch zuletzt lag gemäß Statista die Quote von Frauen in den Informatikstudiengängen in Deutschland zwar inzwischen bei rund 24 Prozent, in der IT-Sicherheit aber nur bei ca. 15 Prozent.

Susanne Kersten, ewa-Projektleiterin beim eurobits e.V., sagt: „Häufig ist die Branche noch mit Vorurteilen behaftet. Das schreckt insbesondere Frauen ab – und beginnt schon bei den Mädchen in der Schule. Hier gilt es das Klischee vom Hoodie-tragenden Programmierer im Keller zu überwinden: So sieht IT-Sicherheit nicht überall und immer aus.“

eurobits women academy startet mit kostenfreien Angeboten

Genau hier will ewa ansetzen. Mit zwei kostenfreien Webinaren geht das Projekt aus Bochum ab Montag, dem 14. Februar, offiziell an den Start und will Frauen zeigen, was in dieser Boom-Branche alles möglich ist. „Arbeiten mit und in der IT-Sicherheit“ lautet der Titel der Auftaktveranstaltung, die an diesem Tag von 16.30 bis 18.30 Uhr rein digital stattfindet. Darin wird ewa nicht nur sich selbst noch einmal genauer vorstellen, sondern unter anderem auch, welche Entwicklungsmöglichkeiten Frauen in der IT-Sicherheit haben und welche verschiedenen Berufsbilder es dort gibt.

Wer an diesem Termin keine Zeit hat, bekommt einen Monat später, am 14. März, die nächste Gelegenheit zur Teilnahme. Am 4. April folgt mit „Grundlagen der IT-Sicherheit“ ein Einblick in die technische Welt.

eurobits women academy

„Frauen haben in diesem Bereich das gleiche Potenzial wie Männer, nur hört die Begeisterung für IT-Sicherheit bei ihnen oft leider schon in der Schule auf. Hier setzen wir mit ewa an: Berufe und Berufswege werden neu gedacht und zielgruppengerechter vermittelt“, sagt Susanne Kersten. Sie selbst ist eine Quereinsteigerin in der Branche. Die gelernte Krankenpflegerin ist bei der Bochumer Wirtschaftsentwicklung mittlerweile verantwortlich für das Innovationsfeld IT-Sicherheit und stellvertretende Geschäftsstellenleiterin beim eurobits e.V.

Die Vorstandsvorsitzende des Vereins, Christine Skropke, kommt eigentlich aus dem Bankwesen und leitet heute den Bereich Public Affairs bei Deutschlands führendem Cybersecurity-Unternehmen, der secunet Security Networks AG aus Essen. Skropke ist überzeugt: „Frauen können ganz neue Sichtweisen in die Branche bringen und die IT-Sicherheit verständlicher machen und damit noch weiter voranbringen.“

Frauen mit unterschiedlichen Hintergründen können mitmachen

Mit ihren kostenfreien Angeboten möchte die eurobits women academy Frauen mit den unterschiedlichen privaten und beruflichen Hintergründen ansprechen: Studentinnen, die noch auf Jobsuche sind, Mütter, die sich neu orientieren wollen, Ingenieurinnen, die ein Faible für Zahlen haben, Kreative, die mit ihren Ideen neue Konzepte für die IT-Sicherheit entwickeln können – und Quereinsteigerinnen aus ganz anderen Branchen wie Kersten und Skropke.

Der eurobits e.V. konnte für das vom NRW-Wirtschafsministerium über EFRE-Mittel geförderte Projekt ewa bereits tatkräftige Unterstützung in den Reihen seiner Mitglieder gewinnen: Die Bochum Wirtschaftsentwicklung, die International School of IT Security (isits AG) und das Center of Computer Science (CCS) an der Ruhr-Universität arbeiten Hand in Hand mit der Geschäftsstelle des Vereins, um ewa zum Erfolg zu führen. Unterstützung erhält ewa zudem vom RWTÜV sowie von strong minds.

„Wir freuen uns sehr auf den Start von ewa und die kommenden Monate, in denen wir hoffentlich viele Mädchen und Frauen begeistern können. Das Potenzial in der Branche und für die Branche ist riesig ”, sagt Birgitte Baardseth, Geschäftsleitung der isits AG und Vorstandsmitglied des eurobits e.V..

Weitere Informationen zu ewa erhalten Sie auf www.ewa-eurobits.de sowie per Mail an ewa@eurobits.de. Gerne können Sie sich auch direkt für den ewa-Newsletter anmelden.